Statements / Vollansicht

  • Österreich
    Mittwoch, 26. Juni 2013 - 12:02

    Renald Deppe

    Musiker, Komponist, Zeichner, Ermöglicher

    Über das Veranstalten/Ermöglichen & das Verunstalten/Verunmöglichen:  " Gerade die politische, finanzielle, wirtschaftliche, kulturelle, glaubensmäßige, ideologische, einseitige Unterdrückung, die um so ärger ist, je mehr sie sich als schlaue Freizügigkeit tarnt, fordert meine tiefsten rebellischen Instinkte heraus, und ich werde nie aufhören, dagegen zu kämpfen. " Luigi Nono


     " Etwas Existierendes nachzuahmen ist nicht die Ursache der Kunst. Umgekehrt: Wir machen etwas, was nicht existiert.Ich war immer neugierig.Ich habe immer gesagt: Am Anfang ist der Fehler. Wenn alles fehlerlos ist, dann geschieht nichts. Es fängt an, wenn ich einen Fehler gemacht habe.Dann versuche ich das zu »korrigieren«. Daraus entsteht dann etwas. Du musst diesen Punkt finden, wo dich etwas irritiert. " Roman Haubenstock-Ramati  ° In jedem Kulturbetrieb gab und gibt es stets ein Spannungsfeld/Diskurs zwischen den geplanten künstlerischen Inhalten und deren erfolgreiche Ermöglichung/Umsetzung. ° Die qualitätsorientierte Ermöglichung/Umsetzung der künstlerischen Inhalte im gegenwärtigen Kulturbetrieb wird zunehmend schwieriger: I)  Durch die zunehmende politische, finanzielle und wirtschaftliche Förderung prestig- und quotenträchtiger Festival-Aktivitäten wird eine kontinuierliche Kulturarbeit für die Region und deren nachhaltige Vermittlung in der Region vielfach verunmöglicht/ausgedünnt.  II) Die radikale Präsenz vielgestaltiger Unterhaltungsmedien in sämtlichen Lebensbereichen und -situationen erschwert den sensiblen Rezeptionsprozess der "Echtzeitkultur". ° Die Spielregeln der Unterhaltungsindustrie, des "Infotainments" nachzuahmen macht keinen Sinn. Umgekehrt: der Veranstalter einer nicht virtuellen "Diskurs-Kultur" setzt hier bewusst einen Kontrapunkt. Den gilt es sorgsamst zu suchen, aufzuspüren. ° Mögen in der Kunst Fehler eine positive Qualität besitzen: Bei der Umsetzung/Planung des kulturellen Miteinander sind diese jedoch möglichst zu vermeiden. Erst wenn kunstkulturelle Veranstaltungs-/Festivalangebote weitgehend »fehlerlose« (sprich: sorgsam verantwortete) Dramaturgie-Modelle aufweisen und diese dann weitgehend »fehlerlos« (meint: sorgsam verantwortet) umgesetzt werden können, geschieht Entscheidendes: entsteht Nachhaltiges. ° Jedwedes Veranstalten ist stets in diesem Sinne zu »korrigieren«. Man muss diesen Punkt finden, wo der »Zeitgeist« irritiert wird:Jener Zeitgeist, der (schlau und freizügig in Szene und Medien gesetzt) die politische, finanzielle, wirtschaftliche, kulturelle, glaubensmäßige, ideologische Verflachung, Verdummung, Vereinsamung, Entmündigung und Unterdrückung anstrebt. Getarnt als quotenträchtig unterhaltsame Wellnesskultur. ° Ein sorgsam verantworteter Veranstaltungs-/Festivalbetrieb darf nie aufhören, dagegen anzuleben. Möglichst mit, aber auch ohne politische Unterstützung, Förderung und Duldung. Renald Deppe




  • Österreich
    Mittwoch, 26. Juni 2013 - 11:58

    Mike Breneis

    GF col legno Musiklabel

    Immer wieder torpediert quotenhöriges Management das gegenwärtige Musikschaffen. Und immer muss ich wiederholen: Kurzsichtige Sparmaßnahmen werden keine finanzielle Entlastung erbringen. Morgen werden diejenigen reüssieren, die heute substantielle Inhalte schaffen. 




  • Österreich
    Mittwoch, 26. Juni 2013 - 11:58

    Bertl Mütter

    Musiker, Komponist

    ohne Fermente verkümmert alles




  • Österreich
    Mittwoch, 26. Juni 2013 - 11:57

    magdlena blaszczuk

    Fotografin

    so nicht!




  • Österreich
    Mittwoch, 26. Juni 2013 - 11:57

    Elfriede Wöhry

    Hörerin zeitgenössischer Musik

    Streichung des Musikprotokolls bedeutet weiteres Aushungern Musikschaffender, quo vadis die sogenannte Kulturnation Österreich dank kulturferner Politiker/-innen?




  • Österreich
    Mittwoch, 26. Juni 2013 - 11:55

    Gerriet K. Sharma

    Komponist

    Es ist völlig unmöglich das Musikprotokoll abzuschaffen, wenn man nur halbwegs mit der Geschichte der Veranstaltung vertraut ist. Hier sind so wichtige Impulse für die europaweite Musikszene gesetzt worden, manche Jahrgänge wirken bis heute fort. Wer hier abschafft, missbraucht seine Stellung gefährlich und verweigert sich seinem gesellschaftlichen, kulturellen Auftrag.




  • Österreich
    Mittwoch, 26. Juni 2013 - 11:50

    Mag. Herbert Schranz

    Musikkritik (Kleine Zeitung, Falter)

    Unter dem (in sich leerläufigen) Diktat des Massenmarktes bei zentralen verbundenen Kulturinstitutionen zu sparen ist der grundfalsche Weg für eine öffentlich-rechtliche Sendeanstalt . Eine solchen Entscheidungen offenbar (implizit) zugrunde gelegte Auffassung einer "Massendemokratie" entspricht nicht mehr der europäischen demokratischen Idee! Der nächste logische Schritt in die eingeschlagene Richtung wäre ein Aufgeben der (halbwegs) unanhängigen (Nachrichten-)Berichterstattung und also die Auflösung des öffentlich-rechtlichen Senders überhaupt - wie zuletzt in Griechenland zu erleben.




  • Österreich
    Mittwoch, 26. Juni 2013 - 11:48

    Ingrid Lechner-Sonnek

    Grüne Kultursprecherin im Landtag

    Die Nachricht von der drohenden Einsparung des Musikprotokolls hat mich sehr betroffen gemacht. Das Musikprotokoll ist ein wesentlicher Bestandteil steirischen Kulturgeschehens, einer der wenigen Orte für zeitgenössische, experimentelle Musik in Österreich. Was hier seit über 40 Jahrzehnten von KomponistInnen und MusikerInnen auf höchstem Niveau entwickelt und geboten wird, sucht seinesgleichen - es abzuschaffen, ist mit dem kulturpolitischen Auftrag des ORF nicht vereinbar und schon gar unwürdig, wenn man sich gerne Kulturnation nennt.  




  • Österreich
    Mittwoch, 26. Juni 2013 - 11:47

    Ingrid Unge

    Musikprotokoll-Schauerin

    Kaputtsparen!




  • Österreich
    Mittwoch, 26. Juni 2013 - 11:43

    Johannes Raggam

    Softwareentwickler

    Das musikprotokoll ist einer der kulturellen  Höhepunkte in der Steiermark sowie international und lokal von großer Bedeutung! Eine Einsparung dieses Ereignisses hat nicht nur negative Auswirkungen auf die Neue Musik Szene in Graz, sondern ist sicher auch desaströs für den ORF selbst, weil dadurch das Vertrauen in den ORF einer relativ großen Gruppe sowie eine der Säulen der Legitimation des öffentlich-rechtlichen Auftrags verloren gehen würde.




  • Österreich
    Mittwoch, 26. Juni 2013 - 11:40

    Susanna Niedermayr

    Co-Kuratorin musikprotokoll

     Ich denke selten über die Bedeutung des musikprotokolls nach. Ich versuche einfach, möglichst gute Arbeit zu machen, damit bin ich gedanklich bereits ausgelastet. Vor kurzem habe ich dann aber sehr intensiv über die Bedeutung unseres Festivals nachgedacht, nach der Ausstrahlung unserer Sendung zum 20. Geburtstag unserer Ö1 Sendereihe Zeit-Ton für neue und experimentelle Musik nämlich. Das musikprotokoll war in diesen sechseinhalb Stunden Dauerthema, und zwar ungeplant. Weil es einfach offenbar eine wirklich große Bedeutung hat. Das haben wir den vielen so mutigen, entschlossenen und unbeirrbaren KünstlerInnen zu verdanken. Ihnen keine Plattform mehr bieten zu können, würde ich als großen Verlust empfinden, nicht zuletzt auch als politisch denkender Mensch. Denn es sind genau jene KünstlerInnen, die mit ihrer immer wieder nach neuen, bislang unbegangenen Wegen suchenden Arbeit eindrucksvoll vor Augen und Ohren führen, dass man die Welt auf viele verschiedene Weisen denken kann; dass jeder Mensch stets die Möglichkeit hat, sich sein ganz eigenes Bild zu machen; dass jeder Mensch eine Wahlmöglichkeit hat. Und das halte ich als Demokratin für unerlässlich. 




  • Österreich
    Mittwoch, 26. Juni 2013 - 11:39

    Claudia Kapsamer

    PR Managerin

    Da müssen Politik und va der ORF in die Mangel genommen werden...auch wenn der ORF sparen muss, dann halt lieber den Stift bei den unnötigen hauseigenen Serien oder Dancing Stars. Es gilt doch einen Kulturauftrag zu erfüllen.




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