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Das Musikprotokoll ist eine der wesentlichen und - leider - wenigen Instutionen in Österreich, die uns Musikbewegte Jahr für Jahr mit neuesten internationalen Strömungen, Trends und Arbeiten des zeitgenössischen Musikschaffens in Berührung bringt. Immer wieder gibt es Anlass dazu, sich zu überzeugen, dass unsere geliebte Kunst, in der Verschiedenartigkeit ihrer Ausformungen, lebendig ist und nach wie vor kein Fall für ein tönendes Museum ist - glücklicherweise!Es gibt Gelegenheit dazu ein wenig den verschiedenen Spuren der zeitgenössischen Musikentwicklung(en) zu folgen, wo immer diese auch hingerade hinführen mögen und unabhängig davon wieviel man/frau jetzt subjektiv von einzelnen Strömungen halten mag.Es gibt Gelegenheit mit den Musikschaffenden selbst in Berührung zu kommen und sich mit anderen Interessierten über die gehörten Erlebnisse auszutauschen.Sollte das Protokoll eingestellt werden, ist die österreichische Musiklandschaft ohne Zweifel um eine ganz wesentliches und dazu äußerst traditionsreiches Element ärmer. Viele Fora sind es nicht mehr, die dann der zeitgenössischen Muskproduktion in dieser sogenannten Kulturnation blieben.Die in wirtschaftlicher Hinsicht verantwortlichen Damen und Herren mögen diese, und eine lange Reihe weitere, ohne Schwierigkeit anzuführender, Punkte in ihre Reflexionen miteinbezeihen, wenn sie eine Einstellung des Musikprotokolls erwägen. Sie würden mit einer solchen der österreichische Kulturlandschaft einen großen Schaden zufügen. Erfüllt der ORF so seinen Bildungsauftrag, indem er derartige kulturelle Institutionen zu beseitigen denkt, um auf der anderen Seite das Rundfunkpublikum mit minderwärtiger Massenware aus Hollywood und ähnlichem Quatsch zumüllen zu können? Über eine Einstellung so mancher hirnverbrannter, ehemals vielleicht nicht unerfolgreicher, Samstagabendshow wird wohl nicht nachgedacht werden, wie ich glaube.Also liebe Damen und Herren am Küniglberg, werden Sie sich des eigentlichen Charakters ihrer Tätigkeit bewußt: Sie sind Angestellte der österreichischen Öffentlichkeit und damit letzlich der BürgerInnen dieses Landes und sind damit die Verpflichtung eingegangen , diesen gegenüber einen Informations-, Bildungs- und letzten Endes, einen Kulturauftrag zu erfüllen, und dies in möglichst hoher Qualität sowie in der entsprechenden Breite. Der ORF gehört NICHT ihnen und auch NICHT irgendwelchen politischen Fraktionen denen sie angehören oder nahestehen mögen. Sie haben in ihrer Funktion die Kunst und Kultur in diesem Land im aktuellen und zukünftigen Interesse seiner BürgerInnen zu unterstützen und zu fördern und nicht zu behindern und einzuschränken. Es ist öffentliches Interesse, der zeitgenössischen Kunst und somit auch der Musik die entsprechenden Fora zu geben die sie zu ihrer Entfaltung benötigt. Es geht hier nicht um Vergnügungen für einige wenige Freaks, sondern darum die Kunst -und Kulturproduktion, durch Schaffung neuer und Bewahrung bestens bewähter Plattformen zu unterstützen, auf dass sie im Interesse Aller, nicht zuletzt der künftigen Generationen, wachse und gedeihe. Eine kulturelle Verwüstung, wie sie mit der Einstellung solcher Veranstaltungen wie dem Muskprotokoll vorangetrieben wird, kann nicht im Interesse vernünftig und verantwortungsvoll denkender Menschen sein. Machen Sie daher Ihre Arbeit und machen Sie diese so gut es Ihnen möglich ist: Dazu gehört im konkreten Fall den Rotstift vom Musikprotokoll fernzuhalten