Petition gegen das Sparen am falschen Platz
Die angedrohte Komplett-Einsparung des ORF musikprotokoll im steirischen herbst ist nicht eingetreten, dennoch kürzt der ORF seinen budgetären Anteil im Jahr 2014 um rund 50 %. Das bedeutet eine substanzielle Schwächung dieser für die österreichische und internationale Musikszene so wichtigen Plattform.
Die Konsequenz ist, dass Auftragswerke und Konzerte stark reduziert werden und durch diese Programmreduktion auch EU-Finanzierungen nicht mehr in der bisherigen Höhe lukriert werden können, was die prekäre Lage des Musikfestivals noch zusätzlich verstärkt.
Diese budgetäre Reduktion von Seiten des Koproduktionspartners ORF ist für uns sehr bedauerlich und nicht nachvollziehbar, zumal der ORF mit einem vergleichsweise geringen Engagement seinem im ORF-Gesetz verankerten kulturpolitischen Auftrag zur Produktion von neuer Kunst in einzigartiger Weise gerecht wurde.
Wir können dies nur als einmalige Sparvariante in einem Ausnahmejahr verstehen und wünschen uns vom ORF als Träger des Festivals, dessen budgetäre Ausstattung nicht nur in der bisherigen Höhe zu belassen, sondern im Gegenteil, in Zukunft sogar höher zu dotieren.
Des weiteren soll mit einem mehrjährigen Vertrag endlich Planungssicherheit hergestellt werden, die notwendig ist, um entsprechende Auftragsarbeiten an Komponisten und Musiker zu vergeben. Das musikprotokoll soll weiterhin, und aus dieser Krise heraus sogar in gestärkter Form, als die unglaublich wichtige Plattform, die es ist, wirken und als Sprungbrett für viele internationale Karrieren im Bereich neuer Musik fungieren.
Mehr als 4000 Personen protestieren mittlerweile auf dieser hier im Juni 2013 online gegangenen Petition gegen dieses Sparen am falschen Platz. Beinahe 800 Statements von national wie international bekannten Persönlichkeiten aus Kunst und Kultur, aber auch Politik und allen Bereichen der Gesellschaft bezeugen die Wichtigkeit des ORF musikprotokoll als wesentlicher Kulturträger für dieses Land.
Wir danken allen Unterstützerinnen und Unterstützen in dieser Sache und hoffen weiterhin auf die notwendige Aufwertung des ORF musikprotokolls von seinem Träger, dem ORF.
45 Jahre musikprotokoll - Ein Kulturauftrag für den ORF?
Im Rahmen der Mitte Juni 2013 angekündigten Einsparungsmaßnahmen des ORF wurde bekannt, dass auch das ORF musikprotokoll im steirischen herbst eingespart werden soll. Das 1968 gegründete musikprotokoll wird jährlich vom Österreichischen Rundfunk veranstaltet. Es ist eine Koproduktion seiner beiden Programme Radio Österreich 1 und Radio Steiermark, in denen die aufgeführten Werke gesendet werden, in Kooperation mit dem Festival steirischer herbst, von der Europäischen Union gefördert.
Das Festival ist der zeitgenössischen, experimentellen Musik und intermedialen Spielformen gewidmet und stellt deren aktuelle künstlerische Tendenzen und ihre herausragenden Vertreterinnen und Vertreter vor. Die Einbindung österreichischer Positionen in internationale Zusammenhänge zieht sich als ein roter Faden durch die 45-jährige Festivalgeschichte – das ORF musikprotokoll ist daher Sprungbrett und wesentliche Plattform für viele junge, wie hoch-renommierte Künstlerpersönlichkeiten – international ebenso wie österreichweit.
Mit der Abschaffung des ORF musikprotokolls würde ein wesentlicher Motor der österreichischen und internationalen Szene für Neue Musik erlöschen.
Setzen Sie mit Ihrer Unterschrift ein Zeichen für die Erhaltung des ORF musikprotokolls!
Vielen Dank fürs Teilen und Weiterleiten der Petition.